Cuatro Puertas auf Gran Canaria
Die Cuatro Puertas befinden sich auf dem Berg Montaña Bermeja in der Nähe der Stadt Telde im Osten der Sonneninsel Gran Canaria. Cuatro Puertas bedeutet übersetzt die vier Türen oder auch vier Tore oder Pforten. Die Cuatro Puertas an sich sind eher unspektakulär. Wenn man die vier Pforten nach dem, nicht schweren, Aufstieg auf den Berg das erst mal sieht, hat man den Eindruck einfach vier nebeneinander liegende Garagen zusehen, bei denen man die Tore vergessen hat.
Interessanter wird es auf der Rückseite des Berges. Hier kann man viele in den Fels geschlagene Höhlen sehen. Alle von unterschiedlicher Form und Größe. Wenn man an dem auf dem Bild zu sehenden Zaun bis zum Ende läuft und über einen kleinen Felsvorsprung klettert, gelangt man zu weiteren Höhlen, die noch sehenswerter sind als die im vorderen Bereich.
Allerdings ist diese Klettertour nichts für Leute mit Höhenangst. Links vom Weg geht es ein gehöriges Stück bergab. Nach Auskunft eines Bekannten von uns kann man dort nicht wirklich herunterfallen, weil alles dicht mit Kakteen bewachsen ist, doch wenn man diese Kakteen-Wälder einmal gesehen hat, möchte man sich nicht so genau vorstellen, wie man nach einem Absturz aussehen würde. Die Kakteen haben teilweise Stacheln von über einem Zentimeter Länge. Allerdings ist die Überquerung dieses Abschnitts nicht wirklich gefährlich. Entscheiden Sie einfach selbst vor Ort, wie Sie sich verhalten wollen.
Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, sollten Sie diese besonders im letzten Bereich immer unter unmittelbarer Kontrolle haben. An einer Stelle in diesen Höhlen geht es mindestens 100 Meter tief nach unten. Die Stelle ist nicht durch ein Gitter oder einen Zaun gesichert.
Früher waren die Cuatro Puertas rituelle Opferstätten der kanarischen Ureinwohner, der Guanchen. An einigen Stellen kann man in die Wände geschnittene große U erkennen. Wozu diese ursprünglich gedient haben, darüber streiten sich die Wissenschaftler. Einige vertreten die These, dass es sich um eine Anzeige der Mondphasen gehandelt haben könnte. Andere meinen es könnten Blutrinnen sein, wie Sie bei Tieropfern benötigt werden sein können. Wer letzten Endes Recht hat werden wir wahrscheinlich nicht erfahren. Es ist auf jeden Fall ein merkwürdiges Gefühl, auf so geschichtsträchtigem Boden zu stehen. Wenn man ein bisschen die Phantasie spielen lässt, erwartet man, dass jeden Augenblick einer der alten Guanchen-Priester aus einer der Höhlen tritt und eine Ziege für das tägliche Opfer aussucht.
Von dem gesamten Gelände aus hat man einen wundervollen Überblick über einen großen Teil Gran Canarias. Fast die gesamte Ostküste ist zu sehen. Vergessen Sie auf jeden Fall nicht Ihren Fotoapparat, die Motive die sich Ihnen hier anbieten sind absolut einzigartig.