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Flamenco

Der Flameco ist das Wahrzeichen der spanischen Kultur. Es handelt sich beim Flamenco um mehr als nur einen Tanz. Es ist eine Lebenseinstellung. Die Kombination aus Tanz (Baile), Musik der Gitarre (Toque) und dem Gesang (Cante) macht den Flamenco einzigartig. Entstanden ist der Flamenco aus den verschiedenen Einflüssen Südeuropas. Schon in Schriften über die Römer kann man Berichte über einen Zigeunertanz finden, der eine Vorstufe des Flamencos ist. Die andalusische Kultur hat in der Zeit, wenige Jahrhunderte nach Christi Geburt, unter dem muslimischen Einfluss der Eroberer aus Nordafrika eine Adaption mit dem lateinamerikanischen Musikstil und Tanz zu einer stetigen Weiterentwicklung des Flamencos geführt. Weitere Einflüsse kamen über die Jahrhunderte hinzu. Spanien wurde zu einer Eroberungsmacht, die rund um den Erdball ihren Einfluss geltend machte. Dies schlug sich natürlich auch auf den Flamenco nieder.

Nicht nur die spanischen Provinzen Katalaniens und Andalusiens, die dem Flamenco ihren Ursprung gaben, entwickelten den Flamenco weiter. Auch jüdische und maurische Einflüsse finden sich hier wieder. Selbst afrikanische und amerikanische Einflüsse kamen im Flamenco zur Geltung. Eine zentrale Rolle des Flamencos spielt der Tanz, die Baile. Hier finden sich die verschiedenen Einflüsse der unterschiedlichen Kulturen schon im Auftreten der Akteure wieder. Die prachtvollen Kleider der Frauen sprechen eine deutliche Sprache des Einflusses der spanischen Zigeuner. Der Flamenco hat eine große Zahl von weiteren Tänzen beeinflusst. So sind aus ihm unter anderem so berühmte Tänze und Tanzstile wie Tango, Zambra und Rumba hervorgekommen.

Diese Tänze gelten als eine Unterart des Flamencos. Der Flamenco hat längst seinen weltweiten Siegeszug angetreten. Schon seit vielen Jahren wird an den Tanzschulen der Welt der Flamenco gelehrt. Wenn man den Tanz verstehen will, muss man sich zuvor mit der Philosophie auseinander setzen. Die Einheit von Tanz, Musik und Gesang muss gegeben sein. Ansonsten kann man nicht von Flamenco reden. Die Energie der Musik muss von Tänzer oder Tänzerin transportiert werden und dem Publikum das Gefühl geben mitzutanzen. Der Gesang feuert den Tänzer quasi zu Höchstleistungen an. So etwas kann man nicht über Nacht erlernen. Der Flamenco kann schon von Kindesbeinen an gelernt werden. Es gibt kein „zu Früh“ im Flamenco.

Flamenco ©iStockphoto/Rami Katzav

Flamenco ©iStockphoto/Rami Katzav

Der Flamenco wird natürlich ständig weiterentwickelt. Viele Tanzschulen befassen sich damit, die Philosophie des Flamencos neu zu interpretieren. Über die Jahrhunderte hat der Flamenco zu seiner heutigen Form davon gelebt. Es wird versucht, das Leben im Flamenco auszudrücken. Umwelteinflüsse, das Leben an sich oder auch der Tod werden im modernen Flamenco choreographisch verarbeitet. Persönliche Interpretation ist hierbei ebenso wichtig, wie die Berücksichtigung der Geschichte des Flamencos. Es ist wichtig dabei die Wurzeln der Lebensart Flamenco genauso so zu berücksichtigen, wie die modernen Einflüsse der heutigen Lebensweise. Die Balance zwischen den Gestern und dem Heute muss dabei unbedingt gehalten werden. Diese Kunst verstehen nur die Wenigsten. Meist schließen sich dazu ganze Gruppen von Flamencokünstlern zusammen und schaffen so neue, faszinierende Formen des Flamencos. Diese Aufgabe erfordert natürliche Hingabe und den Mut zu neuen Ufern aufzubrechen. Doch auch für den Freund des Flamencos, der die traditionelle Form bevorzugt, gibt es natürlich noch genug Möglichkeiten den Flamenco in seiner ursprünglichen Art und Weise zu genießen. Doch sollte man immer bedenken, dass der Flamenco von seiner ständigen Entwicklung lebt und durch Pioniergeist zu dem geworden ist, was er heute darstellt.

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