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Segeln auf Gran Canaria

Segeln auf Gran Canaria ist ganzjährig möglich. Direktverbindungen von beinahe jedem deutschen Flughafen und die relativ kurze Flugzeit von rund 4,5 Stunden machen die Insel des ewigen Frühlings zu einem beliebten Mekka für Segler.

Segeln auf Gran Canaria

Segeln auf Gran Canaria ©iStockphoto/magicbeam4u

Perfekte Voraussetzungen zum Segeln

Das Klima ist mediterran-subtropisch; die Sommer werden mit 21 bis 26 Grad Celsius nicht zu heiß, denn abends sorgt der Atlantik für eine erfrischende Abkühlung. Sehr beliebt ist jedoch vor allem die Winterzeit bei den Seglern. Während der milden Wintermonate bewegt sich das Thermometer immer noch zwischen 17 und 22 Grad Celsius. Ölzeug und Gummistiefel sind beim Segeln garantiert nicht von Nöten, auch die Wassertemperatur liegt bei angenehmen 18 bis 23 Grad Celsius. Darüber hinaus wird die Insel meist von einer strahlenden Sonne und einem wolkenlosen Himmel verwöhnt.

Segelmöglichkeiten auf Gran Canaria

Gran Canaria hat zwei Gesichter. Die Landschaft wurde über Jahrtausende von dem feuchten und kühlen Nordost-Passat und dem trockenen und heißen Calima mit Luft von der Sahara geprägt. Vom Meer aus ergibt sich ein komplett anderes Bild der Insel mit ihren unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen. Deshalb empfiehlt sich während eines Urlaubs auf Gran Canaria ein Segeltörn. Auf der Kanareninsel gibt es dazu unterschiedliche Angebote:

Tagesausflug auf einem Segelschiff

In den meisten der Hotels lassen sich sogenannte Tagestörns buchen. Dabei geht es jedoch nicht darum, selbst Hand anzulegen, sondern vielmehr um eine entspannte Segeltour, um die Insel von der Meerseite aus kennenzulernen. Meist starten die Exkursionen in den Häfen im Südwesten der Insel. Ist man erst einmal an Bord, kann man sich direkt unter der kanarischen Sonne auf den vorhandenen Liegen sonnen und den Begrüßungsdrink genießen. In der Regel gibt es einen Stopp im malerischen Puerto de Mogán, bevor es weiter an einen der beliebten Strände wie Playa de Güigüi geht. Während des Aufenthaltes an Bord sind Wasser, Fruchtsäfte, Bier und Wein inklusive, ebenso ein Mittagsbuffet aus köstlichen Fingerfood-Vorspeisen und einem Hauptmenü aus kanarischen Spezialitäten. Am späten Nachmittag kehren die Gäste wieder in den Ausgangshafen der Reise zurück. Ein solcher Ausflug schlägt mit rund 70 Euro zu Buche.

Sportbootführerschein

Die Segelschulen bieten ebenfalls das Mitsegeln an, entweder bei gleichzeitigem Erwerb eines Sportbootführerscheins oder auch nur zum Auffrischen der bereits vorhandenen Segelkenntnisse. Die Ausfahrten reichen vom 3-tägigen Schnuppertörn bis zu einem 5-, 7- oder 14-tägigen Segeltörn.

Wer ohnehin bereits daran dachte, den Sportbootführerschein zu erwerben, könnte das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und ihn sogar im Beisein der Familie erwerben.

Sich ungezwungen vom Wind treiben lassen

Wer lieber ungebunden und nur zum Spaß segeln möchte, findet in einschlägigen Foren Dutzende von Yachtbesitzern, die Mitsegler suchen. Mit einer geringen Kostenbeteiligung kann man auch noch kurzfristig in See stechen und bei Bedarf von erfahrenen Seglern lernen.

Alternativ gibt es unzählige kommerzielle Angebote zum Mitsegeln auf den unterschiedlichsten Segelschiffen. Vom einfachen, entspannten Segeltrip bis zum High-Speed-Sailing auf modernsten Segelyachten, auf denen die Mitsegler einen nicht alltäglichen Törn erleben und sportliche Hochsee-Regatta-Luft schnuppern können.

Auf einem „normalen“ Segeltörn werden die Mitsegler aktiv eingebunden, können aber auch nur einfach entspannt den Törn genießen. Ist die Route vorab nicht festgelegt, wird diese vor dem Start demokratisch entschieden – selbstverständlich im Hinblick auf die Wettersituation entlang der Route. Es werden darüber hinaus Angel- und Badestopps eingelegt und die Orte festgelegt, an denen die Vorräte aufgefüllt werden. Dort sind auch Landgänge zum Erkunden der Umgebung möglich. Die Kosten für den Skipper tragen in der Regel die Mitreisenden.

Blauwassersegeln auf Gran Canaria

Auch das Blauwassersegeln ist in Verbindung mit den Kanaren längst etabliert. So werden Reisen bis an die Nordseeküste und umgekehrt angeboten.

Yachtcharter auf Gran Canaria

Darüber hinaus ist es auf Gran Canaria sehr einfach, eine Yacht zu mieten. Eine unglaubliche Vielzahl an Unternehmen bietet Chartermöglichkeiten an. Wer eine Segelyacht mieten möchte, benötigt aus versicherungstechnischen Gründen einen Sportbootführerschein-See (SBF-See) und den Sportküstenschifferschein als Nachweis der Befähigung.
In Deutschland erfolgt die Ausbildung in der Regel in folgender Reihenfolge: Zunächst muss als Basis der Sportbootführerschein-Binnen (Segel und Motor) absolviert werden, anschließend der Sportbootführerschein-See sowie der Sportküstenschifferschein für die Fahrt in der Zwölf-Meilen-Zone.

Wer es sich leisten kann oder gerne auf Nummer sicher geht, kann die Yacht auch mit einem Skipper chartern. In der Regel sind diese mit den Gewässern rund um Gran Canaria bestens vertraut; zusätzlich kann man von deren Wissen profitieren und noch etwas lernen.

Regatten auf Gran Canaria

Sportlich ambitionierte Segler schätzen die Vielzahl von Regatten, die das Jahr über verteilt in den Gewässern rund um Gran Canaria stattfinden.

Unabhängig von der Segelvariante sollten Tabletten gegen Seekrankheit, Sonnencreme und Sonnenhut sowie Mineralwasser und ein MP3-Player oder ein Buch zum Lesen nicht vergessen werden.

Das Segelrevier von Gran Canaria

Bereits in den Anfängen der Atlantiküberquerung nutzten die Seefahrer den Hafen von Las Palmas als letzten Anlaufhafen auf der Passage in die Karibik. Heute ist Gran Canaria ein heißbegehrter Segelhotspot für Segler aus der ganzen Welt. Wegen der zentralen Lage inmitten der anderen Kanareninseln sind Segeltörns durch die Inselwelt des kanarischen Archipels mit seinen recht unterschiedlichen Eilanden äußerst beliebt.

Gran Canaria verfügt über eine sehr gute Infrastruktur, auch in Bezug auf die Häfen. Komfortable Marinas bieten alle nur erdenklichen Versorgungsmöglichkeiten, allen voran der Puerto de la Luz. Von hier startet die alljährliche „Atlantic Rallye for Cruisers“ zu den Kleinen Antillen. Außerdem finden zwischen April und Oktober mehrere Vela-Latina-Regatten statt. Für die typisch kanarische Segelart nutzen die Segler kleine Boote mit verhältnismäßig großen, dreieckigen Segeln.

Las Palmas ist nicht nur das größte Segelzentrum der Insel, sondern auch der größte Yachthafen des kanarischen Archipels. Rund um die Insel verteilen sich einige kleinere Häfen. Zusätzlich gibt es ein paar geschützte Ankerbuchten an den 236 Kilometer Küstenlinie. Die Entfernung zwischen den Marinas und den Ankermöglichkeiten – abgesehen von den Häfen im Südwesten – sind jedoch beträchtlich und führen an Meerespassagen vorbei, wo Starkwinde herrschen können. Aus diesem Grund ist das Segelrevier von Gran Canaria selbst für fortgeschrittene Segler eine echte Herausforderung.

Generell lassen sich die Gewässer der Kanaren, insbesondere um Gran Canaria, als abwechslungsreich und rau bezeichnen, aber dennoch sind sie berechenbar. Obwohl man die Küste fast nie aus dem Blick verliert, gelten die Gewässer als anspruchsvolles Hochsee-Segelrevier. Das Segeln gleicht an vielen Stellen dem Segeln auf dem offenen Atlantik. Ambitionierte Sportsegler und erfahrene Anwender werden ihre Freude in diesem Gezeitenrevier haben – der Tidenhub beträgt zwischen 2 und 3 Meter. Aufgrund des starken Windes sind die enormen Wasserstandsänderungen jedoch nur von untergeordneter Bedeutung. Außerdem sorgen genügend Landmarken für Sicherheit vor den wenigen Untiefen.

Ganzjährig herrscht in der Region der Nordost-Passat, der für einen kräftigen und guten Segelwind sorgt. In einigen Passagen – vor allem zwischen den Inseln – sorgen Kapeffekte und die Düsenwirkung für einen starken Wind mit 6 bis 8 Bft., der beinahe Sturmstärke erreichen kann. Die Navigation bei solchen Windbedingungen stellt selbst für Segler mit Erfahrung eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Sportliche Crews werden dagegen die „Starkwind-Bedingungen“ lieben – allerdings hat das mit entspanntem Segeln nichts gemein.

Für weniger erfahrene Segler eignen sich vor allem die Gewässer im Süden von Gran Canaria. Vor dem Nordost-Passat durch die Insel geschützt, wehen in der Nähe der Küste leichte, thermische Winde mit 2 bis 3 Bft., die das Segelrevier auch für sie interessant machen.

Gerade die unterschiedlichen Windbedingungen machen das Segelrevier so vielseitig und interessant. Es bietet für den Anfänger, wie den erfahrenen oder gar sportlich orientierten Segler jederzeit die gewünschten Voraussetzungen. Idealerweise ändern sich diese oftmals wochenlang nicht – perfekt zum Üben und Trainieren.

Segelschulen auf Gran Canaria

Die meisten der Segelschulen sind im Südwesten der Insel zu finden, in den Marinas von Puerto Rico und dem Nachbarort Puerto de Mogán. Wie bereits erwähnt ist hier der Einfluss des Nordost-Passats gering. Dennoch wirken leichte, thermische Winde entlang der Küste. Sie bieten ideale Bedingungen für die ersten Segelversuche und eignen sich ebenso gut zur Wiederauffrischung der Segelkenntnisse. Erfahrenere Segler können der Küstenlinie in Richtung Westen folgen, dort nehmen die Windstärken zu. Allerdings ist die Region zwischen den Kanareninseln mit Vorsicht zu genießen, denn hier bilden sich die bereits erwähnten Winddüsen. Diese Bedingungen zum Starkwindsegeln werden jedoch nur geübte Segler zu schätzen wissen. Gerade wegen der Berechenbarkeit des Segelreviers eignet sich Gran Canaria aber bestens für alle Segler.

Die Segelausgildung auf Gran Canaria

Viele Menschen interessieren sich für das Segeln, doch nicht jeder findet darin seine Bestimmung. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, beginnt mit einem 3-Tages-Schnupperkurs. Ist die Entscheidung für einen Segelkurs auf Gran Canaria gefallen, lässt sich der Erwerb des Sportbootführerscheins sogar mit dem Familienurlaub verbinden.

Denn vielen Interessenten mangelt es häufig an der notwendigen Zeit dafür – die zur Verfügung stehenden Urlaubstage möchten sie mit dem Partner oder der Familie verbringen. Warum also nicht einfach den Familienurlaub mit einer Segelausbildung kombinieren? Einige Segelschulen in den Häfen Puerto de Mogán und Puerto Rico im Südwesten der Insel bieten diese alternative Möglichkeit der Urlaubsgestaltung an. Dabei müssen keine wertvollen Urlaubstage geopfert werden; stattdessen segelt die Familie einfach mit an Bord. Nebenbei gelangt man in den Besitz des Sportbootführerscheins und des Segelscheins.

Das Angebot der Segelschulen reicht von Grund- über Aufbaukurse bis zum Sportküstenschifferschein für die Zwölf-Meilen-Zone vor der Küste. Die vom DSV anerkannten Ausbildungsbetriebe garantieren eine optimale Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung. Mehr als das Mitbringen eines Passfotos ist dafür nicht notwendig.

Jollensegeln

Für die ganz Neuen unter den Anfängern ist der Start mit dem Jollensegeln eine gute Möglichkeit das Zusammenspiel zwischen dem Boot, dem Segel und dem Wind kennenzulernen. In Puerto Rico bietet sich dazu die Gelegenheit. Aufgrund des milden Klimas werden die Ausbildungen ganzjährig angeboten. In der Regel wird morgens ab 10 Uhr in kleinen Gruppen die Theorie gelernt, so dass genügend Zeit für ein gemeinsames Frühstück mit der Familie bleibt. Nach einer kurzen Mittagspause stehen die folgenden drei Stunden ganz im Zeichen der Praxis. Natürlich immer abhängig von den Wind- und Wetterbedingungen vor Ort. Jeder Schüler bekommt eine eigene Jolle, ein kleines Übungssegelboot und kann damit das Navigieren üben.
Viele der Segelschulen arbeiten nur mit einem Ausbilder, der seine Anweisungen mittels Megaphon an die Teilnehmer erteilt. Einige Segelschulen sehen von dieser Methode ab und bevorzugen einen 1:1-Unterricht: ein Segellehrer pro Jolle. Mit dieser Lernmethode ist nicht nur ein Nachfragen beim Ausbilder möglich, es hat sich darüber hinaus als wesentlich effektiver erwiesen. Ein fünftägiger Jollenkurs kostet inklusive der Prüfungsgebühr knapp 300 Euro, abhängig vom jeweiligen Anbieter.

Die Fischer- und Sporthäfen auf Gran Canaria

Im Osten:
– Fischerhafen Muelle de Taliarte/Arinaga

Im Süden:
– Fischerhafen Puerto de Arguineguin
– Sporthafen Club de Yates de Pasito Blanco mit knapp 400 Anlegeplätzen
– Sporthafen Marina Anfi del Mar mit über 70 Anlegeplätzen

Im Südwesten:
– Sporthafen Puerto Deportivo de Puerto Rico mit über 500 Anlegeplätzen
– Sporthafen Puerto de Mogán mit über 200 Anlegeplätzen. Sehr gut ausgestatteter Hafen mit Bootswerft für eventuelle Reparaturen. Der Flughafen ist rund 50 Autominuten entfernt. Die Restaurants im Hafenbereich sind überteuert, günstigere finden sich entlang der Hauptstraße.

Im Nordwesten:
– Sporthafen Puerto de Sardina

Im Norden:
– Fischer- und Fährhafen Puerto de Las Nieves; Ankermöglichkeit auch in der kleinen Bucht vor dem Strand (Dingi notwendig).
– Sporthafen Muelle Deportivo de Las Palmas de Gran Canaria, die größte Marina mit über 1100 Anlegeplätzen.

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